Grenzen sind kein Zeichen von Kontrolle, sondern von Fürsorge

„Eltern, die Grenzen setzen, aber gleichzeitig Wärme, Verständnis und Kommunikation zeigen, schaffen die Grundlage für eine gesunde emotionale und soziale Entwicklung ihrer Kinder.“

Dieses Zitat von Diana Baumrind beschreibt nicht nur die Erziehung in der Familie, sondern auch, wie wichtig klare Strukturen für junge Menschen in der Ausbildung sind. Lehrlinge befinden sich oft mitten in der Pubertät – eine Lebensphase, in der sie Orientierung und Unterstützung brauchen, um ihre Potenziale zu entfalten.

Pubertät: Auf der Suche nach Halt

Die Pubertät ist geprägt von Veränderungen und Identitätsfindung. Jugendliche schwanken zwischen dem Wunsch nach Unabhängigkeit und dem Bedürfnis nach Geborgenheit. Sie sind oft emotional labil und von ihrer Umwelt überfordert. Dabei ist das Gehirn in dieser Phase noch nicht voll entwickelt: Entscheidungsfähigkeit und Impulskontrolle reifen erst nach und nach.

Ohne klare Regeln fühlen sich Jugendliche oft verloren. Gerade im Berufsleben, wo erstmals Eigenverantwortung gefragt ist, können grenzenlose Unsicherheiten schnell zu Konflikten oder verpassten Chancen führen. Hier sind wir Erwachsenen als Begleiter gefragt, die klare Orientierung bieten.

Grenzen schaffen Sicherheit und Selbstvertrauen

Grenzen geben Halt. Die Entwicklungspsychologie zeigt, dass klare, aber flexible Regeln nicht nur das Verantwortungsbewusstsein, sondern auch die soziale Kompetenz von Jugendlichen fördern. Studien zeigen, dass Jugendliche, die in einem Umfeld mit klaren Strukturen aufwachsen, selbstbewusster sind und bessere Leistungen erbringen.

Im beruflichen Kontext bedeutet das: Klare Vorgaben zu Arbeitszeiten, Aufgaben und Erwartungen helfen den Lehrlingen, sich zu orientieren. Gleichzeitig erfahren sie durch das Einhalten dieser Regeln, dass sie Teil eines größeren Ganzen sind – ein wichtiger Schritt in ihrer sozialen und beruflichen Entwicklung.

Verantwortung der Erwachsenen

Ausbilder und Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle. Sie sind nicht nur Fachleute, sondern auch Vorbilder und Wegbegleiter. Lehrlinge brauchen Menschen, die ihnen Grenzen setzen, aber auch zuhören und sie ernst nehmen. Diese Mischung aus Konsequenz und Einfühlungsvermögen fördert nicht nur die Arbeitsleistung, sondern auch das Vertrauen zwischen Lehrling und Ausbilder.

Ohne diese Unterstützung bleiben viele Jugendliche orientierungslos und verpassen die Chance, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.

Fazit

Grenzen sind kein Zeichen von Kontrolle, sondern Ausdruck von Fürsorge. Gerade in der Ausbildung, in der Jugendliche sich selbst und ihre Fähigkeiten neu entdecken, geben klare Strukturen die nötige Sicherheit, um ihre Ziele zu erreichen. Es liegt in unserer Verantwortung als Erwachsene, den Lehrlingen diesen Rahmen zu geben, sie zu fordern und zu fördern – mit klaren Regeln, aber auch mit Verständnis und Respekt.

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    Grenzen als Fürsorge – Klare Strukturen stärken Lehrlinge
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